Kupfer-Türkis
Firuze-kuobi – Türkis trifft Kupfer
Glanzvolle Harmonie aus Stein und Metall
Was ist Firuze-kuobi? – Ein Blick von Tutanchamun bis Isfahan
Der berühmte Totenmaske des Tutanchamun zeigt es eindrucksvoll: die Kunst, leuchtende Türkise (und Lapislazuli) in Edelmetall einzulegen, hat eine sehr alte Tradition. Schon die Ägypter kombinierten Türkis, Lapislazuli und Emaille zu prachtvollen Inlays, während die Achämeniden- und Sassanidenzeit Persiens für meisterhafte Gold- und Silberschmiedearbeiten berühmt war.
Unter Firuze-kuobi versteht man heute vor allem das Einsetzen kleiner, unregelmäßiger Türkis-Splitter in eine zuvor aufgeraute Metalloberfläche – meist Kupfer, seltener Silber oder Messing. Die Steinchen werden mit einem Spezialharz fixiert, heiß gepresst, anschließend geschliffen und poliert, bis sie fugenlos mit dem Metall verschmelzen.
Historische Wurzeln
Antikes Ägypten: Türkis- und Lapiseinlagen zierten Masken, Amulette und Tempelgeräte.
Alt-Iran (bes. Chorasan): Frühzeugnisse zeigen Türkisinlays auf Silber- und Bronzeschalen; parallel entwickelte sich die Kunst des Ziselierens und Feuer-Emaille.
Neuzeitliche Blüte in Isfahan (20. Jh.): Kupferschalen mit Gold- oder Silbertauschierung wurden in den Vertiefungen zusätzlich türkisbesetzt – eine Technik, die heute als Firuze-kuobi bekannt ist.
Moderne Bedeutung
Heutzutage fertigen vor allem Isfahaner Meister dekorative Vasen, Schalen, Schmuckschatullen und Spiegelrahmen in der klassischen Kombination Türkis + Kupfer. Das Ergebnis verbindet das warme Glühen des Metalls mit dem kühlen Blau des Steins – eine Hommage an Himmel und Erde zugleich. Firuze-kuobi gilt damit als lebendiger Erbe zweier Hochkulturen und findet weltweit Eingang in zeitgenössisches Schmuck- und Interior-Design.






